Unfall: ICE1 mit Bauzug

Im April 2006 fuhr ein ICE1 der DB-AG im schweizerischen Thun auf einen Schweizer Bauzug mit einer Differenzgeschwindigkeit von rund 80 km/h auf. Die Fahrzeuge wurden z.T. stark beschädigt. Es wurden 3 Schadensklassen gebildet.

Bei den leichten und mittleren Schäden wurde im Bereich des Vorbauquerträgers eine Ersatzkonstruktion mit Blechen und Frästeilen generiert. Der Eingriff in die Fahrzeugstruktur erfolgte partiell. Somit ergab sich ein äußerst effizientes Reparaturkonzept, das sehr kurze Reparaturzeiten ergab. Zusätzlich wurde der Eingriff in die vorhandene Struktur minimiert. Die Zeit vom Start der Konstruktion bis zur Auslieferung von 9 leicht und mittelschwer beschädigten Mittelwagen betrug 7 Monate.

3D Konstruktion neuer Kupplkungskasten im Vorbauquerträger, eingeschweißtes Bauteil am Fahrzeug

3D Konstruktion Vorbauquerträger, fertige Baugruppe mit Stützkonsole, Kupplungskasten und Kupplungsplatte. Ansicht vom Drehgestell hin zum Wagenende.

Bei den schweren Schäden wurden die Wagenenden neu aufgebaut. Hierzu erfolgte eine Überführung der originalen Konstruktion in eine Ersatzkonstruktion. Auch hier konnte der Bauaufwand erheblich minimiert werden, da an geeigneten Stellen Frästeile in die vorhandenen Strukturen integriert wurden. Unter anderem wurden der Vorbau und die Stirnwand adaptiert.

Übergangsbereich Wagenende mit zerstörtem Einstieg, Vorbauquerträger mit ausgerissenem Kupplungsbereich

3D Neukonstruktion der Wagenenden

Beispielhaft ist hier die Baugruppe der Vorbaus dargestellt. Die Schweißarbeiten wurden um 35% gegenüber der Originalkonstruktion reduziert.

3D Konstruktion UG-Vorbau mit integriertem Frästeil, UG-Vorbau fertig geschweißt